Doris führt mit ihrem fünfundachtzigjährigen Vater einen kleinen Souvenirladen in einer der schönsten Städte der Schweiz und ist bekannt dafür, mit wenigen Strichen jedes Gesicht auf eine Christbaumkugel zeichnen zu können - eine Gabe, die aus der Not geboren wurde, als ihr Vater bei einer Bestellung im Onlineformular die Orientierung verloren und statt zehn Packungen gleich zehn Paletten des Weihnachtsschmucks bestellt hatte. Doch das ist nicht die einzige Sorge, die Doris grad umtreibt. Da ist ihre Tochter mit unnatürlich aufgespritzten Lippen, ein Enkel, den sie noch nie zu Gesicht bekommen hat, und ein Ex mit krimineller Energie. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, meldet sich auch noch eine ehemalige Mitstudierende aus einem Englischkurs vor vierzig Jahren in London: Sie plant ein Klassentreffen in Luzern. Doris ist unsicher, ob sie wirklich wissen will, wer im Leben Glück gefunden hat und bei wem der Schein trügt. Doch sie hat keine Wahl, lässt sich auf das ein, was der Moment grad von ihr fordert, und erhält schließlich eines der schönsten Geschenke, die sie je bekommen hat - allerdings erst am fünften Advent.