Eine göttliche Traumerscheinung führte dazu, dass sich Giovanni Battista vom weltlichen Leben abwandte und zu dem Glaubensbruder Franz von Assisi wurde. Standhaft in seinen Überzeugungen führte er ein Einsiedlerleben in Armut und tiefer Liebe zu Gott und den Menschen. Um das Jahr 1209 gründete er mit Ende zwanzig den »Orden der Minderbrüder«, der in der Geschichte der Franziskanerorden bis heute einen langen Nachhall finden sollte. Den Grundstein dafür legte er in den darauffolgenden Jahren als reisender Wanderprediger durch Frankreich, Spanien, Ägypten und das Heilige Land. Es entstanden zahlreiche Franziskanerklöster, die sich auf die christlichen Säulen der Armenpflege und der Seelsorge stützten. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod 1226 im Kloster bei Assisi wurde Franziskus von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Der Mönch, dessen Biografie eine der am besten dokumentierten des Mittelalters ist, gilt heute als Archetyp des christlichen, ökologischen Menschen. Der vorliegende Band versammelt eine kommentierte Auswahl seiner Texte, die von zeitloser Spiritualität und Frieden sprechen.