In 30 kurzen Abschnitten zu Fragen wie »Habe ich einen Körper?«, »Wie ehrlich soll ich sein?« oder »Ist ein Haus besser als eine Wohnung?« gibt Anton Leist in diesem Buch jeweils eine »kurze« und eine »lange« Antwort - unter Rückgriff auf andere Philosophinnen und Philosophen, aber in einer allgemeinverständlichen Ausdrucksweise.
Sofern die säkulare Philosophie sich zum menschlichen Leben überhaupt in alltagsnaher Weise äußert, dann meist im Anschluss an die antiken Glückslehren. Gegenüber modernen, von existenzieller Unruhe getriebenen Menschen bleiben solche Beratungen zum guten Leben jedoch blass, für wirklich einschneidende Botschaften fehlt ihnen der dogmatische Hintergrund. Deshalb versickern sie als gut gemeinte Psychologie.
Fachphilosophen hingegen sind in ihrer Mehrheit in ein Jenseits der selbsterzeugten Kunstprobleme ausgewandert und haben die philosophischen Themen des Alltags, in der Sprache des Alltags, meist vergessen. Sich Lebensthemen mit existenziellem Ernst zu nähern, dies aber in einer allgemeinverständlichen Ausdrucksweise - das ist das Anliegen der Alltagsphilosophie. Zu diesen Themen gehören etwa Fragen nach Leben und Tod, Schmerzen und Freude, Liebe und Hass, Bösem und Gutem, Kindern und Eltern, Moral und Glaube, Schönheit und Hässlichkeit, Realität und Illusion, Nahrung und Wohnung, Körper und Geist. Ziel dieses Buches ist nicht, ratgeberhafte Antworten zu geben. Vielmehr setzt es auf die Lust am Denken.