Heiteres und Beru?hrendes aus der Tierarztpraxis erzählt Johannes Kaufmann in seinem Buch «Herr Dokter, miis Bu?si ?» Er tut dies einfu?hlsam, authentisch, mit Augenzwinkern aber immer der Wahrheit verpflichtet. Die Geschichten sind unterhaltsam, stimmen manchmal auch nachdenklich, aber erfreuen alle Menschen mit Katzen, Hunden und anderen Tieren.
Wenn das Telefon in der Tierarztpraxis klingelt, dann hört Johannes Kaufmann oft folgenden Satz. «Herr Doktor, miis Bu?si ?» Das kann natu?rlich nichts und fast alles bedeuten.
? Meine Katze liegt im Sterben (ist sie meistens nicht).
? Meine Katze ist rollig und ich kenne dieses Verhalten nicht.
? Eine Zecke hat meine Katze gebissen.
? Die Katzenmu?tter und -väter einen Grund suchen, um mit
dem Tierarzt zu sprechen. Denn er ist ja auch ein guter
Psychologe.
? Die Katze am Gebären ist und in den Wehen liegt,
was ja ganz normal sein kann.
? Die braunen Punkte auf der Iris der Katze nach Dr. Google
ein bösartiger Tumor sein kann, notabene am Sonntag
nachts um 3 Uhr.
Johannes Kaufmanns Geschichten sind alle wahr. Er schreibt u?ber die Emotionalität der Tierbesitzenden, aber auch der Tiere. Er tut dies auf der «Theaterbu?hne Sprechstunde». Der Tisch im Sprechzimmer hat viel Gemeinsames mit einer Bu?hne. Da wird Drama geboten - Heiteres und Trauriges. Wie bei einem Theaterbesuch glaubt man den Inhalt des Stu?ckes zu kennen, doch man weiss nicht genau, was in der Vorstellung genau passieren wird. Beispielsweise, wenn Menschen die Symptome ihrer Tiere auf unterhaltsame Weise nachahmen. Oder Katzen mit ihrem Kopf unter eine Decke schlu?pfen. Da Tiere vermeintlich nicht sprechen, versuchen ihre menschlichen Begleitenden fu?r sie zu sprechen - und das ist des Pudels Kern in diesem Buch. Wu?rden nämlich Tiere sprechen können und sagen, wo es ihnen weh tut, gäbe es dieses Buch nicht. Was doch schade wäre. Dann wu?rden wir nämlich nie erfahren, dass beim Labrador das Corpus Delicti als Auslöser fu?r einen Ehestreit im Magen gefunden wurde - ein «fremder» Tanga.
In Kaufmanns Geschichten geht's auch ums Loslassen. Stirbt ein Tier, löst das immer emotionale Momente aus.