Inhalt
Bei der thermischen Wirkung wird zwischen kalt, kühl, neutral, warm und heiss unterschieden, die Bandbreite innerhalb eines einzelnen Temperaturlevel kann breit sein. Bei den Geschmacksrichtungen bitter, süss, scharf, salzig und sauer werden meistens mehrere angegeben, die zuerst genannte ist die vorrangige. Die Funktionskreise geben Aufschluss in welchem Funktionskreis beziehungsweise in welcher Leitbahn das Nahrungsmittel seine Wirkung entfaltet. In diese Nahrungsmittel-Basisliste finden vor allem im Westen gebräuchliche Nahrungsmittel Eingang, ergänzt durch einzelne Nahrungsmittel mit besonderer therapeutischer Bedeutung. In jahrelanger intensiver Auseinandersetzung mit deutscher und englischsprachiger Literatur, aus den Bereichen Diätetik und TCM, aber auch aus naturwissenschaftlichen Quellen der Disziplinen Ernährungsphysiologie und Orthomolekularmedizin, sowie aus langen praktischen Erfahrungen in der Zubereitung der einzelnen Nahrungsmittel, lassen wir uns auf diese Komplexität ein. Bei der Zuordnung der westlichen Pathologie- oder Symptombegriffe müssen diese Krankheitsbegriffe in eine chinesische Diagnose übersetzt werden. Je nach Ätiologie des Krankheitsgeschehens stehen für einen westlichen Krankheitsbegriff verschiedene chinesische Diagnosen zur Wahl. So können beispielsweise Kopfschmerzen durch Qi-Stagnation, Qi-Mangel, Schleim oder andere Disharmonien hervorgerufen werden. Die in den Wirkungskategorien genannten westlichen Krankheitsbegriffe zeigen an, auf welche Art und Weise das konkrete Nahrungsmittel auf das Krankheitsgeschehen einwirkt. Nur in dieser Übersetzung werden die therapeutischen Vorschläge praktikabel. Die Nahrungsmittelliste dient als Grundlage für die Diätetik-Prüfungen der SBO-TCM.
Sie ersetzt auf keinen Fall eine fundierte Ausbildung und Anleitung durch Fachpersonen der TCM-Diätetik.
Innerhalb der naturheilkundlichen Praxis gewinnt die Diätetik als akute und therapeutische Massnahme, sowie als Ergänzung zu anderen Therapiemethoden zunehmend an Bedeutung. Im fernen Osten haben Nahrungsmittel als integrierter Bestandteil im Gesundheitswesen schon eine über 4000-jährige Tradition. Zu den qualitativen Zusammenhängen aus der modernen Ernährungswissenschaft, welche sich vor allem auf die Inhaltsstoffe, die physiologischen oder biochemischen Prozesse beziehen, kombinieren wir qualitative Wirkungen von Nahrungsmitteln, wie sie in der Tradition der klassischen chinesischen Medizintheorie beschrieben sind.