Krass, dufte, kolossal - Jugendsprache ist kein Phänomen unserer Zeit.
Schon im 18. Jahrhundert pflegten die Studenten ihren eigenen Jargon und die Wandervogelbewegung lieferte den Nazis manches Lieblingswort. Matthias Heine zeigt, dass Jugendliche schon immer eigene Gruppensprachen nutzten - nach innen als Erkennungszeichen, nach außen als Abgrenzung und natürlich auch ganz einfach zum Spaß. Dazu zieht er Quellen wie Goethes Studentenwörtersammlung, Kästners »Emil und die Detektive« oder die deutschen Synchronisationen der Beatles-Filme heran.
- Halbstarke des 18. Jahrhunderts: der langfristige Einfluss von alten Studentenwörtern auf die deutsche Standardsprache
- Wie Turnvater Jahn und seine jungen Sportler den Wortschatz des Wandervogels und der Bündischen Jugend prägten
- Dufte, knorke und prima: durch Filme inspirierte Schülersprache
- Musikalische Leitkulturen und Anglizismen: Einflüsse des Swing, Jazz, der Beat-Literatur und Hippiekultur auf das Vokabular der deutschen Jugend
- Merkmale des heutigen Jugendjargons: Abkürzungen, Internetsprache und die Soziolekte von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Jugendliche haben unsere Muttersprache weder verhunzt noch zerstört. Ganz im Gegenteil: Seit der frühen Neuzeit haben sie unseren Alltagswortschatz um zahlreiche coole Ausdrücke und Wendungen bereichert. Entdecken Sie in diesem unterhaltsamen Sachbuch alte und vertraute Begriffe einer lebendigen Jugendkultur!
Klampfe, kolossal, affenstark, Digga - zu allen Zeiten sind Jugendliche kreativ mit Sprache umgegangen und haben ihren eigenen Code entwickelt, als Erkennungsmerkmal und Abgrenzung gegen die Erwachsenenwelt. Studenten, Turner, Wandervögel, Hippies, Halbstarke und Hipster bereicherten über die Jahrhunderte unsere Muttersprache.
Literaten wie Schiller, Heine, oder Thomas Mann setzten Jugendsprache in ihren Werken ein, und schon Luther und Goethe legten Listen mit Jugendwörtern an. Für spätere Zeiten sind Zeugnisse wie Kästners "Emil und die Detektive" oder die deutschen Synchronisationen der Beatles-Filme reiche Quellen für Jugendsprache.
Der Journalist, Historiker und Linguist Matthias Heine beschreibt nicht nur einzelnen Wörter und Wendungen, sondern setzt sie in ihren Kontext. So wird aus einer Geschichte der Jugendsprache gleichzeitig eine Kulturgeschichte der Jugend.
"Matthias Heine hat astrein die feinsten Quellen abgecheckt: von Luthers Studienzeit-Wortschatz bis zu tonangebend simsenden Girls und migrantischen Babos. Dieses Buch lässt niemanden kalt. Es ist eine Superbediene gegen Kulturpassimismus. Krass tadelos!" Buchjournal