Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Anglistik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Rostock (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: HS Fachdidaktik: Literarische Texte im Englischunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange Zeit galt Literatur im Fremdsprachenunterricht als überflüssig. Der Sprachenlerner wurde auf verschiedene Kommunikationssituationen vorbereitet, auf die er in einem der englischsprachigen Länder treffen könnte. Besonderer Wert wurde dabei die Vermittlung neuen Wortschatzes und Grammatik gelegt, sodass der Fremdsprachenunterricht sehr einseitig und für die Schüler wenig authentisch war.
Heutzutage finden sich besonders in den Schulbüchern, welche die primäre Textbasis sind, bis zur 8. Klassenstufe wenige oder gar keine Kurzgeschichten oder Romanausschnitte. Die zu behandelnden Texte sind meist ausgedacht und werden, wie bereits beschrieben, dazu genutzt den Wortschatz und die grammatischen Kenntnisse der Schüler zu erweitern oder zu festigen.
Allerdings ist es für die Motivation und den Lernerfolg der Schüler wichtig, literarische Texte zu wählen, die für die Schüler mehr Bedeutung haben und an ihre unmittelbare Lebenswelt anknüpfen. Denn somit werden die Schüler vielmehr zum Nachfragen, zum Reagieren und zur Entwicklung einer eigenen Stellungnahme motiviert. Die Figuren in Kurzgeschichten und Romanen sind besonders bei zeitgenössischer Literatur lebensecht dargestellt und sprechen die Schüler an. Somit fördert das Lesen als ein interaktiver Prozess, der eine Beziehung zwischen dem Text und dem Leser herstellt, die Kommunikationsbereitschaft der Schüler, die sich kritisch mit Themen der Literatur auseinandersetzen.
Der erste Kontakt der Schüler mit Prosatexten sollte anhand von Kurzgeschichten sein, da sich Textzugangsmethoden an diesen leichter anwenden und üben lassen. Kurzgeschichten schaffen dann die Grundlage längere Texte zu lesen, zu verstehen und zu analysieren. Das Lesen von Literatur in der Fremdsprache fördert das Kennenlernen von verschiedenen Kulturen der Zielsprache, das Fremdverstehen, sowie die Perspektivübernahme.